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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 103

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 103 — des Stolzen und Lothars von Süpplingenburg befindet; ein Teil der Klosterräume wird jetzt zu einer Irrenanstalt benutzt. In der Nähe, am Elm, sind viele Kalksteinbrüche. Zwischen Helm- stedt und Königslutter das Dorf Süpplingenburg, Stamm- sitz der Grafen von Süpplingenburg (Lothar). 4. Amt Vorsfelde, der gleichnamige Flecken liegt an der Aller und an der Eisenb. Berlin-Lehrte-Hannover; bei dem Dorfe Velpke Sandsteinbrüche, in der Nähe der Eisenb. Helm- stedt-Oebisfelde. 5. Amt K a 1 v ö r d e am Drömling. Der Flecken liegt an der Ohre (Elbe), hier wie bei Vorsfelde noch spärlicher Tabaks- bau. * Iv. Der Kreis Gandersheim im s.w. Teile, am w. Abhange des Harzes, von Bergzügen er- füllt, welche Harz und Weser-Berge verbinden. 1. Das Amt Gandersheim. Die Stadt, im tiefen Thale der Gande, hat 2800 Einw.; * fr. alte Abtei mit einer schönen Stiftskirche (Rhoswitha, eine gelehrte Nonne im 10. Jahrh.). Ein Realgymnasium ist im Entstehen begriffen. An welcher Eisenb. ? Welche 2 Eisenbahnen kreuzen sich beim Dorfe Kreiensen? aufserdem Kreiensen- Hannover). * , 2. Amt Seesen; die alte Stadt, am Abhange des Harzes, hat über 4400 Einw. * Eisenb. ? die jüdische Erziehungsanstalt; s. der Flecken Gittelde mit Hüttenwerken (Eisen); über Gittelde und Walken- ried führt eine Eisenb. von Seesen nach Nordhausen; in der Nähe von Gittelde die Ruinen der Stauffenburg. * 3. Amt Cutter am Barenberge, n. von Seesen; bei dem gleichnamigen Flecken Niederlage Christians von Dänemark durch Tilly 1626 * (Eisenb.?) * 4. Amt Greene. Der Flecken an der Leine w. von Kreiensen, also an welcher Bahn? * V. Der Kreis Holzminden, . im s.w. Teile, bergig, reich an schönen Walduugen. 1. Amt Holzminden. Die Stadt, schön gelegen im Weser- thale, über 9000 Einw., ist sehr gewerbreich (Weserschiffahrt, Leinen- Handel, Eisenwaren, Glas). * Die Sollidger Steine werden hier verarbeitet und auf der Weser bis Bremen verschickt. Baugewerkschule und Gymnasium. In der Nähe der Flecken Bevern, in dessen ehemaligem Schlosse das Wilhelmsstift, eine Erziehungsanstalt für ver-

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 210

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
210 Vi. Das Deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. man den Bildern auch Unterschriften hinzufgen wollte, kam man darauf, auch diese auszuschneiden und mit abzudrucken. Zuletzt stellte man mittels solcher Holztafeln ganze Seiten Druckschrift, auch kleine Lese- und Spruchbcher her. Auf diese Weise druckte besonders Lorenz Kost er in Harlem, weshalb ihm auch die Hollnder die Ehre der Erfindung der Buchdruckerkunst zuschreiben. Indessen gebhrt sie nicht ihm, sondern einem Deutschen, dem Mainzer Johann Guten-1440] berg (eigentlich Henne Gensfleisch zum Gutenberg), der zuerst die Buchstaben einzeln an dem Ende hlzerner Stbchen aus-schnitt und sie zu beliebigem Gebrauch zusammensetzte, kurz, mit beweglichen Lettern druckte. Da er arm war,'vereinigte er sich mit dem reichen Goldschmied Johann Fnst und beide legten zu Mainz eine Druckerei au, die durch den Schwiegersohn des letzteren, Peter Schffer, einen bedeutenden Aufschwung nahm. Schon Gutenberg hatte daran gedacht, die hlzernen Lettern durch metallene zu ersetzen. Aber das Eisen war zu hart und zerschnitt das Papier, das Blei oder Zinn zu weich und nutzte sich schnell ab. Da stellte Schffer eine Mischung verschiedener Metalle her, die sich ganz zu dem vorliegenden Zwecke eignete. Auch verwandte er nicht mehr, wie man anfnglich getan, den Lampenru, sondern eine aus Kienru und Leinl bereitete Druckerschwrze. Zuerst druckte man kleinere Bcher, besonders Gebetbcher, die wegen ihrer unerhrten Billigkeit einen reienden Absatz sanden. Dann machte man sich an die Herstellung einer (lateinischen) Bibel. So geheim man auch die eintrgliche Kunst zu halten suchte, sie fand doch schnelle Verbreitung. Infolge kriegerischer Unruhen verlieen viele Druckergehilfen Mainz und grndeten besonders in Sddeutsch-land zahlreiche Druckereien. Gutenberg selbst, der mit Fnst in Zwist geraten war und sich von diesem getrennt hatte, starb am Hofe des Erzbischofs von Mainz. Poesie und Gesang haben von jeher beim deutschen Volke liebe-volle Pflege gefunden. Die ltesten vorhandenen Denkmale deutscher Dichtkunst aber stammen erst aus der Zeit der Karolinger; so die beiden gereimten Evangelienharmonien Heliand (Heiland) und Krist l Christ), jener angeblich von einem schsischen Bauer im Auf-trage Ludwigs des Frommen, dieser von dem Mnch Otfried von Weienburg verfat. Beide stellen das Leben und die Lehrttigkeit des Herrn nach den vereinten Berichten der vier Evangelien dar. Seit dem 10. Jahrhundert schlummerte die deutsche Poesie, um dritthalb Jahrhunderte spter zu neuem Leben zu erwachen und unter den Staufern ihre schnsten Blten zu treiben. Obenan unter den poetischen Erzeugnissen dieser Zeit stehen die beiden groen Volksepen: das Nibelungenlied" und Gudrun".

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 312

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
312 Vii. Die franzsische Republik und das Kaiserreiche unter begeisterten Schlachtgesngen (Marseillaise") in den Kampf; und ihr khner Todesmut zwang das Glck, sich wieder auf ihre Seite zu wenden. Pichegrn schlug die sterreicher bei Tonrnay, Jourdan bei Fleurus, und die Preußen muten sich trotz zweier Siege bei Kaiserslautern der den Rhein zurckziehen. Hierauf rckte Pichegru in Holland ein, vertrieb den Erbstatthalter und ver-wandelte das Land in eine batavische Republik". Mimutig der die Unaufrichtigkeit der Verbndeten verlie Preußen die gemein-1795] same Sache und schlo 1795 den Frieden zu Basel, in welchem es den Franzosen das linke Rheinufer preisgab. Fr seine Verluste im Westen wurde es im Osten reichlich entschdigt; aber sein Verfahren war hier nicht ehrenvoller als dort. Es hatte^ Polen seinen Schutz zugesagt, fr den Fall, da es seine Verfassung ndern, dem Volke grere Freiheiten bewilligen und das Wahlreich in eine erbliche Monarchie umwandeln wolle. Rußland, das bei einer Befestigung der inneren Verhltnisse des Nachbarlandes seinen Einflu darauf zu verlieren frchtete, er-hob Einspruch und lie einen Teil Polens durch seine Truppen besetzen. In zwei Kriege zu gleicher Zeit konnte und wollte sich Preußen nicht einlassen. Um aber doch gegen Rußland nicht allzusehr im Nachteil zu sein, vereinigte es sich mit diesem zu einer zweiten 1793] Teilung Polens, in welcher ihm Sdpreuen (die Gebiete von Posen und Kalisch) nebst Thorn und Danzig zugestanden wurde. Diese neue Gewalttat rief uuter den Polen eine dumpfe Grung und endlich einen offenen Aufstand hervor. Der edle Kosciuszko, der schon in Amerika unter der Fahne der Freiheit gekmpft, rief sein Volk zu den Waffen, um das Vaterland von den Fremden zu befreien. Aber er war der Macht der Gegner, denen sich auch Osterreich angeschlossen hatte, nicht gewachsen. Bei Maciejowice wurde er von dem russischen Feldherrn Suworow geschlagen, ver-wnndet und gefangen genommen. Nach blutiger Erstrmung der Vorstadt Praga wurde Warschau genommen, der schwache König Stanislaus Poniatowski zur Abdankung gezwungen und hierauf 1795] die dritte Teilung Polens vollzogen. Preußen erhielt alles Land bis zur Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. Nach dem Baseler Frieden setzten sterreich und England den Krieg gegen Frankreich allein fort, da auch die brigen Staaten von der Koalition zurckgetreten waren. In zwei Heeren 1796 drangen die Franzosen der deu Rhein vor. Jourdan fiel in Franken, Morean in Schwaben ein. Da griff der Erzherzog Karl den erstereu bei Amberg an, brachte ihm eine vollstndige Niederlage bei und trieb die Feinde in wilder Flucht dem Rheine zu. Dadurch sah sich auch Moreau, der bereits Baiern erobert

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 335

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Schlacht bei Leipzig. 335 und Bume, welche zwischen den streitenden Heeren standen, der-schwanden, als wrden sie weggefegt; Hgel von Leichen trmten sich auf. Es war eiu Tag der Vernichtung und des Todes. An drei Orten wurde zu gleicher Zeit gekmpft: im Sden bei Wachau und bei Lindenau und im Norden bei Mckern. Bei Wachau befehligte Napoleon selbst; ihm gegenber stand Schwarzenberg mit der Hauptmacht der Verbndeten. Anfangs drangen diese siegreich vor; dann aber wurden sie wieder zurck-gedrngt. Das frchterlichste Geschtzfeuer lichtete ihre Reihen; doch sie wankten nicht, und unverzagt griffen sie immer wieder von neuem an. Jeder hatte nur das eine Ziel vor Augen, zu siegen in dem groen Vlkerstreite. Da schickte sich Napoleon an, einen _ Hauptschlag auszufhren. Sein Schwager Murat mute mit einer ge-waltigen Masse schwerer Reiterei gegen die Mitte der Verbndeten anstrmen. In sausendem Galopp, da die Erde von den Huf-schlgen der Rosse erdrhnte, drangen die Feinde vor, alles nieder-werfend, was ihnen im Wege stand. Manchem Braven erzitterte bei dem nahenden Verderben das Herz; mit banger Sorge sahen die Herrscher ihre Linien von Murats Reitern durchbrochen. _ Napoleon glaubte die Schlacht gewonnen zu haben. Er schickte Sieges-boten an den König von Sachsen, und die Glocken Leipzigs muten den Triumph des Fremden verknden. Es war zu frh. _ Die Angreifenden waren von dem langen heftigen Ritte ermattet, die Vierecke der Verbndeten, auch wenn sie der den Haufen geworfen wurden, bereiteten ihnen Hindernisse. Diesen Umstand benutzte Schwarzen-berg, setzte sich an die Spitze der russischen Garde-Kosaken und eines preuischen Dragoner-Regiments und trieb die Feinde zurck. Am Abend hatten beide Heere dieselbe Stellung mite wie am Morgen. Bei Lindenau hatten die sterreicher unter G'inlay und Meerveldt vergeblich mit dem grten Heldenmute gestritten; sie wurden vollstndig geschlagen, Meerveldt sogar gefangen genommen. Dagegen hatte Blcher bei Mckern einen herrlichen, aber blutigen Sieg errungen. Das Dorf war von den Franzosen in eine Festung verwandelt worden. Jork leitete den Angriff. Doch nur unter furchtbaren Opfern vermochten die Preußen vorzudringen; 80 Kanonen empfingen mit ihrem Kugelregen die Strmenden; Straen, Huser und Grten konnten nur einzeln und erst nach erbittertem Kampfe genommen werden. Aber ob auch Leichen sich trmten und Strme von Blut flofseu, gewinnen wollte man, gewinnen mute man. Dreimal wurden die Braven zurckgeschlagen, zum vierten Male glckte es. Mckern wurde erobert und der Feind bis an die Mauern Leipzigs verfolgt.

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 336

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
336 Vili. Die Freiheitskriege. )er nchste Tag, ein Sonntag, brachte feinen neuen Kampf Napoleon, dessen Vertrauen in fein Schlachtenglck wanfend geworden war, schickte den gefangenen General Meerveldt mit Frie-densvorschlgen au Kaiser Franz. Doch die Herrfcher lieen sich m ferne Unterhandlungen ein, und fo bereitete man sich auf beiden Selten zur letzten Entscheidung. Fr die Verbndeten war die Waffenruhe tnfofern von Nutzen, als sie während derselben alle noch verfgbaren Streitkrfte an sich ziehen konnten. Am Abend- war auch (der aus Rcksicht auf Schweden immer zgernde) Bernadotte mit der Nordarmee vor Leipzig eingetroffen und dadurch die Verbindung zwischen Blcher und Schwarzenberg hergestellt. i8. ort.] Napoleon hatte fr deu 18. Oktober seine Truppen enger um Leipzig zusammen gezogen; der Mittelpunkt seiner Aufstellung war das Dorf Probstheida. Seinen eigenen Standpunkt nahm er auf einem Windmhlenhgel. Nicht allzuweit davon befanden sich auf entern anderen Hgel, der seitdem der Monarchenhgel" heit, die Kaiser Alexander von Rußland, Franz von fter-reich und König Friedrich Wilhelm von Preußen. Rechts und links drangen die Verbndeten allmhlich siegreich vor. Der Haupt-kmpf entspann sich um Probstheida. Das Dors wurde genommen, verloren, wieder genommen, wieder verloren; die Toten lagen zu ganzen Hansen ans den Straen, alle Huser waren angefllt mit Verwundeten. Aber wie groß auch die Verluste waren, welche die Franzosen erlitten, dennoch behaupteten sie sich bis zum Abend. Sich auch den folgenden $ag_ halten zu knnen, daran durften sie rcht denken. Napoleon sah seine Hoffnungen vernichtet, feinen Stern untergegangen, feine Trume von Weltherrschaft zerronnen; auf einem Schemel neben der Windmhle diktierte er beim Scheine des Wacht-feuers die Befehle zum Rckzge. Am Morgen des 19. Oktober fanden die Verbndeten das Schlachtfeld vom Feinde Verlaffen. In wilder Hast drngten sich die Fliehenden durch die Tore und Straen Leipzigs. Noch war Napoleon innerhalb der Stadt, als die Verfolger' schon Vrden Mauern derselben erschienen und sich gewaltsam Eingang ver-schafften. Da flog die Elsterbrcke in die Luft. Die Sprengung geschah auf Napoleons Befehl, da er den Rckzug angetreten hatte, aber zu frh, denn noch befanden sich viele Franzofen auf dem dies-fettigen Ufer. Scharenweife strzten sie sich in den Flu. Doch nur wenigen gelang es, sich zu retten; die meisten ertranken, unter ihnen der Pole Poniatows'ki; 15000 wurden gefangen genommen. Auf dem Marktplatze reichten sich die Herrfcher die Hnde und beglckwnschten sich zur endlichen Befreiung Deutschlands. Leipzigs Bewohner jauchzten den Siegern zu. Nur gezwungen hatten die

6. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 63

1884 - Köln
— 63 — 47. Napoleon I unterjocht Deutschland. Die französische Revolution sollte auch für Deutschland verderblich werden. Der preußische König Friedrich Wilhelm Ii. und der österreichische Kaiser Leopold rüsteten ein Heer, um dem unglücklichen französischen König zu Hülfe zu kommen. Aber die Preußen wurden nicht gut geführt und hatten schlechte Waffen, sie mußten deshalb mit der französischen Republik i. I. 1795 zubasel Frieden schließen, in dem Frankreich das ganze linke Rh ein uf er erhielt. Jetzt erhob sich gegen Deutschland ein neuer Feind, der General Napoleon Bonaparte. Er war in Corsica geboren und der Sohn eines Advokaten, besuchte die Kriegsschule zu Brienne und wurde wegen seiner Kenntnisse und Tapferkeit mit 27 Jahren General. „Rach einem unglücklichen Feldzuge gegen die Engländer in Ägypten und Syrien kehrte er nach Paris zurück, wo er der Revolution Schranken setzte und 1799 zum Ersten Konsul von Frankreich gewählt wurde. Jetzt stellte er sich an die Spitze eines neuert Heeres, besiegte die Oesterreicher bei M a r e n g o in Italien und die deutschen Truppen bei Hohenlinden am Inn, worauf Frankreich im Frieden zu L uu e v i l l e (1881) 2000 Quadrat Meilen Landes von Oesterreich erhielt und Preußen abermals auf das linke Rheinufer Verzicht leistetete. Napoleons Ruhm war nun so hoch gestiegen, daß die Franzosen ihn 1804 zum Kaiser ausriefen. Da faßte er den Plan, Deutschland zu zerstückeln und besonders Preußen zu demütigen. Zwar verband sich Oesterreich mit Rußland und England, aber Napoleon schlug die Verbündeten in der Dreikaiser -schlecht bei Austerlitz 1805 und rückte in Wien ein. Statt daß nun alle Deutschen gegen ihren Feind einig gewesen wären, schlossen sogar 16 deutsche Fürsten einen Bund mit Napoleon, den Rheinbund, dessen Protektor er war. Die Herzöge von Würtemberg, Bayern und später auch der von Sachsen wurden dafür von ihm zu Königen ernannt. Da legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich von nun an Franz I. von Österreich. Der König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii., der sich Napoleon nicht angeschlossen hatte, wurde von diesem nun

7. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 31

1879 - Striegau : Hoffmann
— 31 — Westgothen. Während der Schlacht bei Zülpich, in welcher Chlodwig gegen die Allemannen kämpfte, gelobte er Christ zu werden, wenn ihm der Christengott den Sieg verleihen wolle. Die Alemannen wurden wirklich geschlagen, und Chlodwig ließ sich mit 3000 Franken in Rheims taufen. Die vier Söhne Chlodwigs, welche ihm in der Regierung folgten, Theodorich in den Gegenden diesseits und jenseits des Rheins (Austrasien), Childebert in Paris und den Ländern an der Seeküste, Chlodemir in Orleans und Clotar in Soissons, erweiterten die Eroberungen . ihres Vaters, indem sie Burgund und Thüringen in Besitz nahmen. I Clotar vereinigte nach dem Tode seiner Brüder im Jahre 558 das Frankenreich zwar wieder, vererbte es jedoch gleich seinem ■ Vater ebenfalls an vier Söhne im Jahre 561 wie folgt: Sieg- bert erhielt Austrasien, Childerich das Reich von Soissons, - Guntram das Reich von Orleans und Charibert das von Paris. — Mit der Herrschaft dieser Könige aber trat an die i Stelle der Eroberungen eine Reihe von Bürgerkriegen voll Rohheit und Grausamkeit, und die erste Veranlassung zum Verfall ; des merovingischen Herrscherhauses. Das Reich der Franken wurde zwar 613 unter Clotar Ii. noch einmal vereinigt, doch ' in Vielem unter verschiedenen Verhältnissen. Aus dem Gefolge (comitatus, Gesinde), welches den Königen zu engerer Dienst- - pslichtigkeit verbunden und bei der Eroberung des Landes gegen die Fortdauer dieses Verhältnisses aus den königlichen Gütern (fiscus) versorgt worden war, war ein mächtiger Adel entstanden, welcher für die größere Anhänglichkeit, in welche ihn das Vasallen-Verhältniß setzte, in der genaueren Verbindung mit dem obersten Landesherrn Ersatz fand. Die Wichtigkeit desselben wuchs in dem Maße, als die Könige bei ihren Familienkriegen seiner bedurften. Vorzüglich stieg dabei das Ansehen des Majordomus (Hausmeier, Hausältester), welcher als Aufseher des Fiskus oder der königl. Domänen bald an die Spitze der Leute des Königs und der Reichsverwaltung überhaupt kam. Das fränkische Reich blieb in seiner Vereinigung nur acht Jahre. Im Jahre 622 setzte Clotar Ii. seinen Sohn, Dagobert, zum Könige über Austrasien, indem er zugleich die Würde des Majordomus dem Pipin von Landen (in Brabant) übertrug, wodurch dieselbe an " bin Haus kam, welches sie über die der Könige erhob. Nachdem Pipins Sohn, Grimoald, ferner Pipin von Heristall und Carl Martell als Hausmeier genügend vorgearbeitet hatten, gelang es einem Sohne des letzteren, Pipin dem Kleinen, nicht bloß dem Namen, sondern auch der That nach, König zu werden.

8. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 116

1879 - Striegau : Hoffmann
— 116 — Währte, so gering war derselbe hingegen da, wo ihre Thätigkeit als Regentin im strengsten Sinne des Wortes in's Spiel kam. Dessenungeachtet verschmähte es Maria Theresia nicht, auch die Ansichten und den Rath Anderer zu hören, und charakteristisch war das Zutrauen, welches ihr Anton Wenzeslaus Graf, später Fürst von Kaunitz-Rietberg einzuflößen verstand, der vom Jahre 1753 an beinahe 40 Jahre lang das Staatsruder Oesterreichs in Händen hielt, während allerdings Maria Theresia die souveräne Gewalt, verbunden mit Repräsentation des Staatsoberhauptes, nie aus den Händen gab. Dr. Karl Ramshorn giebt uns von diesem außerordentlichen Staatsmanne folgende Charakteristik: Fürst Kaunitz, geb. zu Wien 1711, war erst zum geistlichen Stande bestimmt und Domherr zu Münster, verließ aber nach dem Tode seiner älteren Brüder diesen Stand und widmete sich den Staatsgeschäften. Er studirte zu Wien, Leipzig und Leyden, wurde 1735 Reichshofrath und kurz darauf zweiter kaiserlicher Kommissionär am Reichstage zu Regensburg, erwarb durch seine Heirath mit einer Gräfin von Ostfriesland und Rietberg die Grafschaft Rietberg und begab sich, als nach Karls Vi. Tode 1740 sein Amt aufhörte, auf seine Güter in Mähren. Glänzenbe Aussichten aber eröffneten sich ihm nach dem Regierungsantritt Maria Theresias. Er warb 1741 nach Rom an den Papst Benebict Xii. und von ba nach Florenz geschickt, ging 1742 als Gesanbter nach Turin, wo er das Bünbniß Oesterreichs mit Sarbinien und England schloß, warb 1744 österreichischer Minister am Hofe des Generalgouverneurs der österreichischen Niederlande, Herzogs Karl von Lothringen, führte in dessen Abwesenheit die Regierung, erhielt 1746, als die Franzosen Brüssel besetzten, für die österreichischen Truppen freien Abzug nach Antwerpen, ging, da auch diese Stadt sich ergab, nach Aachen, trat dort kurze Zeit außer Dienst, erschien aber bald als kaiserlicher Gesandter bei dem Friedenskongresse zu Aachen und legte hier den Grund zu feinem großen Ruhm als Diplomat. Nach dem Aachener Frieden zum wirklichen Staatsminifter ernannt, bewirkte er 1750—1752 als Gesandter in Paris die geheime Allianz zwischen Oesterreich und Frankreich und ward in Folge dessen 1753 zum Hof- und Staatskanzler und 1764 in den Reichsfürstenstand erhoben. Die hohen Eigenschaften aber, die ihn solcher Auszeichnung werth machten, waren ein ausgebildeter Verstand, genaue Kenntniß der politischen Lage Europas, unermüdlicher Eifer im Dienste feiner Herrscher, unsträfliche Rechtschaffenheit und Unergrünblichfeit in Geheimnissen,

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 32

1885 - Aachen : Barth
— 32 — ließ er anlegen, um wieder Handel und Verkehr ins Land zu bringen. Dabei vergaß Friedrich Wilhelm auch nicht, für die geistige Bildung des Volkes durch Einrichtung von Schulen und Bibliotheken zu sorgen. Das Kurfürstentum sollte auch nach außen bald wieder in Ansehen gebracht werden. Das geschah durch ruhmwürdige Kriegesthaten. Die Tüchtigkeit des brandenburgifchen Heeres zeigte sich in dem Kriege zwischen Schweden und Polen, in welchem er den Schweden die siegreiche Schlacht bei Warschau erringen half. Durch den Frieden von Oliva (1660) wurde die Lehnshoheit Polens über Preußen aufgehoben und Friedrich Wilhelm selbständiger Herzog in Preußen. Später mußte der Kurfürst zum Schutze seiner Besitzungen mit einem Heere an den Rhein ziehen, um dieselben vor dem ranb-süchtigen Könige von Frankreich, Ludwig Xiv., zu sichern. Die Abwesenheit des Kurfürsten benutzten die Schweden zu einem Einfall in Brandenburg. In Eilmärschen zog Friedrich Wilhelm herbei und traf dieselben bei Fehrbellin, wo es am 18. Juni 1675 zu einem harten Kampfe kam. Der Sieg war aus Seite des Kurfürsten. Sein treuer Stallmeister Froben blieb im Kampfe. Unter der weisen Regierung Friedrich Wilhelms war das Land nicht allein in Wohlstand und Ansehen gekommen, sondern auch bedeutend vergrößert. Im westfälischen Frieden gewann er Hinter ^ pommern und die aufgehobenen Stifter Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin. 7. Luise Keurielle, die Gemahlin des großen Kurfürsten. An der glorreichen Regierung des großen Kurfürsten hatte feine Gemahlin erheblichen Anteil. Durch Verstand und Klugheit war sie ihrem Gemahl eine geschickte Ratgeberin. Das ersehen wir aus den Worten des Kurfürsten, der häufig nach dem Tode feiner edlen Gemahlin ihr Bildnis betrachtete und dann in die Worte ausbrach: „O Suife, wie sehr vermisse ich Deinen guten Rat!" Die Güte, Milde, Leutseligkeit und der Wohlthätigkeitssinn machten Luise zu einer guten, geliebten Landesmutter. Nicht minder war sie aber auch eine gute Mutter ihrer Kinder. Durch Arbeitsamkeit und Gebet leuchtete sie ihnen voran. Von Frömmigkeit ganz durchdrungen, gab Luise ihrer religiösen Gesinnung in der Dichtung mancher frommer Lieder einen innigen Ausdruck. Das schönste der Lieder ist: „Zuversicht zum Heilande". Den Hvfprediger beschied Luise

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 40

1885 - Aachen : Barth
— 40 — der in Frankreich durch harte Abgaben und Dienste sehr gebrückt war, würde durch Männer, die Freiheit und Gleichheit für alle Stänbe prebigten, zum Aufstäube gegen Kirche und Staat aufgestachelt. Der gute König Ludwig Xvi. faub unter dem Fallbeil den Tod, an Stelle der christlichen Religion trat als alleiniger Leitstern „die Vernunft". Die Gemahlin Lubwigs hieß Maria Antoinette. Sie war die jüngste Tochter der Kaiserin Maria Theresia von Oesterreich. Gleich ihrem Gemahl würde auch sie ein Opfer der Revolution. Beim Ausbruch berselben forberten am 6. Oktober 1789 die betrunkenen Weiber von Paris das Blut der Königin Die Königin zeigte sich auf dem Balkon mit den Kinbern. Da rief der rasenbe Volkshaufe: „Die Kinder weg! Nur die Königin!" Und als die mutige Frau mit aufgerichtetem Antlitz und gekreuzten )lrmen erschien, staunte die tolle Menge und ließ sie hoch leben. Sbährenb alle am Hofe in großer Verwirrung waren, verlor sie den Kopf nicht, und beshalb nannte man sie mit Recht „den einzigen Mann" am Hofe. Der König mußte im Januar 1793 das Schaffot besteigen, und die Königin würde am 16. Oktober besselbeu ^ahiev mit gebunbenen Hänben in einem Verbrecherkarren zum Henfeiplatze geführt. Das Schicksal bieses Fürstenpaares muß uns mit innigstem Mitleib erfüllen. Um den traurigen Verirrungen jener Zeit ein Ende zu machen und die Empörer und Bluthelben für ihre Greuelthaten zu bestrafen, vereinigten sich Preußen und Österreich zu einem gemeinsamen Felbzuge gegen Frankreich. Obwohl Preußen bei Kaiserslautern siegte, sah es sich boch zum Friebensschluß mit Frankreich gezwungen, ba Krankheiten und Mangel an Lebensrnitteln üöerhanb nahmen. 1795 schloß Preußen zu Basel Frieden, in welchem es vorläufig auf die Besitzungen jenseits des Rheines verzichten mußte. 5. Ariedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Sbähretib in vielen Sänbern Europas blutige Kriege wüteten, suchte dieser aufrichtige und herzensgute König Preußen den Frieden Zu erhalten. Das friebliche Streben würde jeboch balb durch Napoleon Bonaparte in Frankreich vereitelt. Dieser, ein Abvokatensohn von der Insel Korsika, schwang sich durch Talent und Geschick 1799 zum ersten Konsul und 1804 zum Kaiser von Frankreich empor. Gleich zu Anfang seiner Regierung zeigte er die Absicht, Frankreich zur ersten Macht Europas zu erheben und der Beherrscher der Fürsten zu sein. Diesem übermütigen Plan einen sichern Damm entgegenzusetzen, vereinigten sich Deutschland Rußlanb und England
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